Omega-6-Fettsäuren – wichtig, aber nur in Balance - Salzburger Ölmühle e.U.

Omega-6-Fettsäuren – wichtig, aber nur in Balance

Geschrieben von: Thomas Wallner

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Lesezeit 3 min

Fette sind nicht grundsätzlich schlecht – sie sind lebensnotwendig. Vor allem ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6 spielen eine große Rolle für unsere Gesundheit. Aber: Das richtige Gleichgewicht ist entscheidend. 

Was sind Omega-6-Fettsäuren?

Omega-6-Fettsäuren gehören – wie Omega-3 – zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie sind Bausteine unserer Zellmembranen und übernehmen wichtige Aufgaben im Körper:

  • Sie helfen bei Wachstums- und Reparaturprozessen
  • Beeinflussen den Cholesterinspiegel
  • Wirken auf den Blutdruck

Die bekanntesten Omega-6-Fettsäuren sind:

  • Linolsäure (essentiell, muss über die Nahrung aufgenommen werden)
  • Gamma-Linolensäure (wirkt eher entzündungshemmend)
  • Arachidonsäure (kann im Körper Entzündungsprozesse fördern) 

In welchen Lebensmitteln steckt Omega-6?

Omega-6-Fettsäuren sind in vielen alltäglichen Lebensmitteln enthalten – teilweise sogar zu häufig.
Besonders viel findest du in:

  • Sonnenblumenöl
  • Distelöl
  • Maiskeimöl
  • Sojaöl
  • Fleisch (besonders von Tieren aus konventioneller Mast)
  • Eiern und Milchprodukten
  • Walnüssen und Hanföl

Das bedeutet: Wer sich ausgewogen ernährt, bekommt meist mehr als genug Omega-6 – eher zu viel.


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Wie wirkt Omega-6 im Körper?

Omega-6-Fettsäuren gehören – genauso wie Omega-3 – zu den sogenannten essentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie sind daher über die Ernährung unverzichtbar und übernehmen viele wichtige Aufgaben im Organismus.


So tragen sie dazu bei, dass Zellmembranen flexibel bleiben und Signale zwischen den Zellen richtig weitergegeben werden können. Außerdem sind sie an der Bildung körpereigener Botenstoffe beteiligt, die viele Stoffwechselvorgänge beeinflussen.


Doch Omega-6 hat zwei Seiten:

Die in vielen Lebensmitteln enthaltene Linolsäure kann im Körper zu Arachidonsäure umgewandelt werden, die an entzündungsfördernden Prozessen beteiligt ist.

Andererseits gibt es auch Formen wie die Gamma-Linolensäure (GLA), die als Gegenspieler fungieren und regulierend auf diese Prozesse wirken können – beispielsweise in Hanföl oder Nachtkerzenöl.


Das zeigt: Omega-6 ist weder gut noch schlecht – entscheidend ist das Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren. Nur wenn beide in Balance stehen, können sie ihre Funktionen optimal erfüllen, ohne dass eine Seite überwiegt.

Warum das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 so wichtig ist

In der heutigen Ernährung nehmen die meisten Menschen zu viele Omega-6-Fettsäuren auf – etwa durch Sonnenblumenöl, Fleisch, Milchprodukte oder verarbeitete Lebensmittel – und gleichzeitig zu wenig Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Leinöl, Walnüssen oder fettem Fisch vorkommen.


Beide Fettsäuren sind lebensnotwendig, doch sie wirken im Körper sehr unterschiedlich:


  • Omega-6 fördert entzündungsfördernde Prozesse, die wichtig sind, um z. B. Infektionen zu bekämpfen.

  • Omega-3 wirkt dagegen entzündungshemmend und unterstützt Herz, Gehirn und Immunsystem.


Problematisch wird es, wenn das Gleichgewicht verloren geht.

Ein zu hoher Anteil an Omega-6 – wie es bei der typischen westlichen Ernährung oft der Fall ist – kann chronische Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen begünstigen.


Das ideale Verhältnis liegt bei etwa 3:1 (Omega-6 zu Omega-3).


Dieses Gleichgewicht sorgt dafür, dass die Zellmembranen flexibel, die Gefäße geschützt und die Abwehrkräfte im Gleichgewicht bleiben.


Mehr über Omega-3 im Beitrag: Omega-3-Fettsäure - Was sie ist und warum sie so wichtig ist

Omega  6 zu Omega 3 Verhältnis mit einer Illustration dargestellt

Wie du dein Verhältnis verbessern kannst

  • Wechsle Öle: Statt Sonnenblumen- oder Maiskeimöl lieber Leinöl, Hanföl oder Walnussöl verwenden
  • Fisch oder Algenöl einbauen: Liefert direkt EPA und DHA
  • Fertiggerichte meiden: Sie enthalten oft viel verstecktes Omega-6
  • Auf Qualität achten: Nur kaltgepresste Öle behalten ihre wertvollen Fettsäuren, siehe Was bedeutet kaltgepresst?
Öl Tropfen mit dem Text Omega 3 im Vordergrund

Fazit

Omega-6-Fettsäuren sind lebenswichtig, aber nur im richtigen Maß.
Sie unterstützen Zellfunktionen, Blutdruck und Cholesterinhaushalt –
doch ein Übermaß kann Entzündungen fördern und Omega-3 blockieren.

Das Ziel ist nicht, Omega-6 zu vermeiden, sondern das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Eine einfache Faustregel:
Weniger Sonnenblumenöl – mehr Leinöl, Hanföl und Omega-3-reiche Lebensmittel.

So bleibt dein Körper in Balance und deine Zellen arbeiten optimal.

Fragen & Antworten

1. Was sind Omega-6-Fettsäuren und wofür braucht sie der Körper?

Omega-6-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind essenziell – der Körper kann sie nicht selbst herstellen.

Sie unterstützen Zellwachstum, Wundheilung, Hormonproduktion und beeinflussen Cholesterin sowie Blutdruck.

Wichtig ist jedoch, dass sie in Balance mit Omega-3-Fettsäuren stehen, um Entzündungen im Körper zu vermeiden.

2. In welchen Lebensmitteln steckt besonders viel Omega-6?

Omega-6 ist in vielen alltäglichen Lebensmitteln enthalten – vor allem in:

Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Sojaöl, aber auch in Fleisch, Eiern, Milchprodukten und Walnüssen.

Da diese Lebensmittel sehr verbreitet sind, nehmen die meisten Menschen mehr Omega-6 als nötig auf.

3. Warum kann zu viel Omega-6 problematisch sein?

Ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren – besonders aus Linolsäure – kann entzündungsfördernde Prozesse im Körper begünstigen.

Das passiert, wenn gleichzeitig zu wenig Omega-3 aufgenommen wird.

Ein dauerhaft unausgeglichenes Verhältnis kann zu chronischen Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen beitragen.

4. Wie sieht das ideale Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 aus?

Ein gesundes Verhältnis liegt bei etwa 3:1 (Omega-6 zu Omega-3).

In der westlichen Ernährung liegt das Verhältnis oft bei 10:1 oder höher – zu viel Omega-6.

Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, helfen Leinöl, Hanföl, Walnüsse oder Algenöl – sie liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren.

5. Wie kann ich mein Omega-6/Omega-3-Verhältnis verbessern?


  • Verwende Leinöl, Hanföl oder Walnussöl statt Sonnenblumen- oder Maiskeimöl

  • Iss regelmäßig fetten Fisch oder nutze Algenöl als vegane Alternative

  • Meide Fertigprodukte, da sie meist reich an verstecktem Omega-6 sind

  • Achte auf kaltgepresste Öle – sie enthalten die Fettsäuren in bester Qualität



So sorgst du für Balance im Fettstoffwechsel und unterstützt Herz, Gehirn und Immunsystem